Wenn das eigene Startup scheitert — darum muss Mage Market schließen

Sie galten als eines der aussichtsreichsten Startups in Schleswig-Holstein. Als erst 7. deutsches Team wurden sie 2018 vom berühmtesten Accelerator der Welt, dem Y-Combinator aus dem Silicon Valley, angenommen und schlossen im Anschluss weitere Finanzierungsrunden ab. Jetzt muss Mage Market, der Marktplatz für Magic-Karten schließen. Corona ist darin nicht unschuldig…

Team opencampus.sh
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von Timo Drahn

Als Peer Richelsen und Malte Delfs 2016 mit Snapcardster einen Marktplatz für Spieler:innen des Kartenspiels “Magic — The Gathering” gründeten, hätten beide wohl nicht im Traum daran gedacht, dass ihre Unternehmung sie einmal bis ins Startup-Mekka im Silicon Valley führen würde.
Der Y-Combinator ist für viele Startups das, was die Champions League für den Fußball ist. Wer hier angenommen wird, muss herausragen mit seiner Geschäftsidee und als Gründer:in. Zu den Alumni gehören Unternehmen wie AirBnB, Dropbox, Twitch und viele mehr.

Viereinhalb Jahr später ist der Traum ausgeträumt. “Mage Market schließt” heißt es auf der Website. Die Entscheidung ist Peer und Malte nicht leicht gefallen, letztlich war sie aber doch “rational und im Sinne der Mitarbeiter”. Für ein paar Wochen ist noch Geld da. Keiner wird direkt auf die Straße gesetzt und bis zum Tag X soll hoffentlich jeder einen neuen Job gefunden haben.

“Zum jetzigen Zeitpunkt ist leider völlig unklar, wann sich der Markt wieder erholt. Vielleicht tut er das auch niemals.” — Peer Richelsen

Blick in die App — Magic-Karten handeln über Mage Market

Corona: Auslöser ja — Grund nein!

Corona könnte man für die Schließung durchaus als Auslöser bezeichnen, denn die Magic-Szene ist von den aktuellen Auswirkungen genauso direkt betroffen, wie z.B. die Fußballvereine oder Konzertveranstalter. “Magic — The Gathering” ist ein physisches Kartenspiel für das man sich treffen muss, um es zu spielen. So sorgen die aktuellen Maßnahmen nicht nur dafür, dass wichtige Veranstaltungen und Turniere abgesagt wurden, sondern verhindern auch das Spielen im kleinen Kreis. Gleichzeitig gehen die Gründe für das Ende von Mage Market aber noch tiefer…

“Wenn wir noch mehr Schachzüge zur Verfügung gehabt hätten, dann hätten wir das Projekt natürlich nicht geschlossen.” — Peer Richelsen

Im Opencampus-Podcast spricht Peer über die Hintergründe, die letztlich zum Shutdown von Mage Market geführt haben. Außerdem erfahrt ihr, was er aus dem Scheitern gelernt hat und wie es für ihn und das Team jetzt weitergeht. Hört rein!

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